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Einladung zum Vortrag „Intimität als Gegenwehr. Ein psychoanalytischer Kommentar zum Film ‚Die Truman Show’“
19. Dezember 2006 | 19:00 - 21:00
Vortrag von Herrn Dr. med. Dipl.-Soz. Alf Gerlach am Montag, 4. Februar 2008, 19:00 Uhr, im Kino 8½, Nauwieser Str. 19, Saarbrücken.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mit einer neuen Ringvorlesung im Wintersemester 2007/2008 setzen Universität und Landeshauptstadt ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort, Saarbrücker Wissenschaftler/innen einem größeren Publikum vorzustellen und der interessierten Öffentlichkeit vertiefende Einblicke in ein aktuelles Thema zu ermöglichen.
Die interdisziplinäre Vorlesungsreihe „Der gläserne Mensch“ diskutiert das Thema der immer größeren Durchleuchtungsmöglichkeit des Menschen in seiner Ambivalenz von Nutzen und Gefährdung aus der Perspektive der unterschiedlichen Fachbereiche der Natur- und Geisteswissenschaften. Sie informiert über aktuelle wissenschaftliche Forschungsansätze ebenso wie über neue Erkenntnisse aus der Praxis des Datenschutzes. Das komplette Programm ist unter der Homepage www.derglaesernemensch.org einzusehen.
Wir möchten Sie im Rahmen dieser Ringvorlesung zu einer Filmvorführung und Vortrag von Herrn Dr. med. Dipl.-Soz. Alf Gerlach
„Intimität als Gegenwehr. Ein psychoanalytischer Kommentar
zum Film „Die Truman Show“ von Peter Weir“am Montag, 4. Februar 2008, 19.00 Uhr,
im Kino 8½, Nauwieser Str. 19, Saarbrücken,
herzlich einladen.
Herr Dr. med. Dipl.-Soz. Alf Gerlach ist Vorsitzender des Saarländischen Instituts für Psychoanalyse und Psychotherapie, Dozent und Lehranalytiker.
Der Vortrag zum Film stellt das Thema der Intimität in den Mittelpunkt. Die Fähigkeit zur Intimität, zum Schutz der eigenen Privatsphäre, entwickelt sich in der Kindheit in einem Prozess, in dem innerpsychische Reifung mit psychosozialen Einflüssen verschränkt ist. Psychoanalytisch betrachtet ist diese Entwicklung mit der Herausbildung von Scham, Schuld und Verantwortung verknüpft. Das Erleben von Intimität und die Möglichkeit zur Intimität stellen innerpsychische Fähigkeiten dar, die wesentlich zur Individualität und Autonomie eines jeden Menschen gehören. Insofern kann Intimität auch zu einem Mittel der Abgrenzung gegen Übergriffe von außen, aber auch gegen die Faszination an der eigenen Selbstentblößung werden. Der Film nimmt das Thema einer totalen Überwachung des Individuums von Geburt an auf und zeigt, wenn auch in romantisch-verklärender Form, die Notwendigkeit von Abgrenzung und Schaffung einer eigenen Intimität als Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben.